06.10.2020
Arbeitsleben
Welcher Beruf ist der richtige für mich? Diese Frage stellen sich nicht nur Jugendliche, wenn es um die Berufslehre geht. Auch Erwachsene stehen immer wieder vor der Frage: Bin ich am richtigen Ort und kann ich mein Potenzial voll ausschöpfen?
Auf der Suche nach dem passenden Job stellt sich nebst den oben genannten auch immer die folgende, entscheidende Frage: Hat mein Beruf überhaupt eine Zukunft? Sicher ist: Der Arbeitsmarkt wird sich in den nächsten
Jahren drastisch verändern. Digitalisierung
und Automatisierung werden
bewirken, dass gewisse Berufe, wie wir sie heute kennen, ganz verschwinden. Eine Studie
der ETH und der Universität Bern zeigt: Je mehr automatisierbare Tätigkeiten
ein bestimmter Beruf aufweist, desto weniger Personen arbeiten zehn Jahre nach
dem Lehrabschluss noch in diesem Beruf. Die Autor*innen schreiben: «Aktuelle
Entwicklungen in Technologie, Wirtschaft und Gesellschaft deuten darauf hin,
dass ein immer höheres Bildungsniveau verlangt wird.» Das durchlässige
Schweizer Bildungssystem bietet Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen.
Im Folgenden stellen wir Berufe aus
vier verschiedenen Branchen vor, die Zukunft haben:
Die Autor*innen der oben erwähnten Studie haben nicht nur untersucht, wie hoch das Potenzial einer Automatisierung in einem Beruf ist, sondern auch, ob dieses Potenzial ausgeschöpft, der Mensch also tatsächlich durch die Maschine ersetzt wird. Es zeigt sich: Während zum Beispiel bei den Polymechaniker*innen ein grosser Teil des Potenzials genutzt wird, ist es bei den medizinischen Berufen sehr wenig. Hier lässt sich der Mensch offenbar nur schwer ersetzen. Zwar wäre es bereits heute möglich, dass Roboter Pflegearbeiten übernehmen, die Akzeptanz dafür ist jedoch kaum vorhanden.
Gerade also soziale Tätigkeiten, bei denen die Interaktion von Mensch zu Mensch einen grossen Teil der Arbeit ausmacht, werden auch in Zukunft gefragte Berufsfelder sein. In der Bildung, der Erziehung, der Prävention, in der Pflege und der Medizin kann die Technik unterstützen, der Mensch aber bleibt im Zentrum. Hier braucht es Fachkräfte, die sich stetig weiterbilden. Zusätzlich werden auch Berufe entstehen, die man heute so noch nicht kennt – oder haben Sie schon einmal von einer Digital-Detox-Therapeutin, einem Organ-Designer oder von Kryokonservierungsspezialisten gehört?
Die Digitalisierung fordert uns – und manchmal überfordert sie uns auch. Viele Menschen zieht es wieder zurück zu ihren Wurzeln. Themen wie Ernährung, Nachhaltigkeit und Umwelt werden wichtiger. Auch in diesem Bereich entstehen neue Berufe, die Zukunft haben. Auf der persönlichen Ebene suchen viele Rat bei Ernährungsberater*innen oder Personal Trainers. Für die Herstellung von nachhaltig produzierten Lebensmitteln braucht es gut ausgebildete Landwirt*innen und Gemüsegärtner*innen. Es entstehen neue Formen wie zum Beispiel der Urban Farmer oder der Vertical Farmer, Agronomen also, die sich auf den Lebensmittelanbau im urbanen Raum spezialisieren. Energie- und Umweltingenieur*innen sind Fachleute, wenn es um erneuerbare Energien geht, und Raumplaner*innen gestalten Quartiere und Siedlungen, damit diese auch in Zukunft qualitativ hochstehenden Lebensraum bieten. In diesen Berufsfeldern werden in den nächsten Jahren viele Fachleute gesucht werden.
Im Internet surfen, einen Online-Shop finden, bestellen – und wenn es nicht gefällt, die Ware gratis zurückschicken: Diese Art des Einkaufens ist für die meisten von uns inzwischen selbstverständlich. Damit alle diese Abläufe tadellos funktionieren und alles rechtzeitig am richtigen Ort eintrifft, braucht es Menschen im Hintergrund mit einer Vielzahl an Berufen. Durch die weltweite Vernetzung steigt die Möglichkeit, Dinge aus verschiedenen Ländern zu importieren. Expert*innen im Bereich Logistik werden gesucht und es braucht Menschen, welche die Ware transportieren: Zum Beispiel Strassentransportfachleute oder Lokführer*innen. Und im Bereich der kaufmännischen Ausbildungen sind Berufe entstanden wie Kauffrau/-mann Transport oder Internationale Speditionslogistik. Vielleicht wird es in Zukunft auch vermehrt Drohnenpilot*innen benötigen, die Pakete auf dem Luftweg ausliefern können.
Abfalldesigner, AI Chatbot Designer, Auto-Transport-Analytiker, Avatar-Designer, Highway Controller, Man-Machine Teaming Manager, Roboter-Berater, Sustainable Power Innovator – kennen Sie all diese Berufe? Es sind Jobs der Zukunft im Ingenieurwesen und in der Technik. Menschen, die diese Berufe ausüben, kümmern sich darum, Abfall in brauchbare Produkte umzuwandeln (sogenanntes Upcycling), das System zu überwachen, wenn selbstfahrende Fahrzeuge auf unseren Strassen unterwegs sind oder die Stärken von Mensch und Maschine so zu kombinieren, dass diese hybriden Teams möglichst effizient funktionieren. Für einige dieser Berufe gibt es noch keine entsprechende Ausbildung.
Nichts hat sich in den letzten Jahren so schnell verändert wie die IT-Branche. Das Internet, Smartphones und Computer sind ein selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft geworden. Es ist davon auszugehen, dass in Zukunft viele neue Berufe entstehen werden, die es bis dato noch nicht gibt. Viele Unternehmen haben ein grosses Portfolio und Interesse, Fachkräfte im Bereich der IT zu finden. Ob Informatiker*innen, Online-Marketing-Manager*innen, SEO/SEA-Spezialist*innen oder Social-Media-Manager*innen: Jedes Unternehmen braucht sie, weswegen diese Berufe und deren Fachkräfte heiss begehrt sind. Dabei reicht das Tätigkeitsfeld von der App-Programmierung, der Software-Entwicklung und dem Schreiben von Bots bis hin zur Optimierung von Websites und der Skalierung von Online-Werbemassnahmen.
Wie Sie sehen, wird sich die Berufswelt in den nächsten Jahren enorm verändern. Berufe werden verschwinden, andere werden neu entstehen. Umso wichtiger ist es, als Arbeitnehmer*in immer am Ball zu bleiben, sich stetig weiterzubilden und für neue Möglichkeiten offen zu sein. Auch innerhalb der Unternehmen entwickeln sich stets neue Betätigungsgebiete. Hier gilt es flexibel zu bleiben, sich Veränderungen nicht zu verschliessen. Auf Work Life Aargau finden Sie Unternehmen mit interessanten Stellenangeboten. Gut möglich, dass Ihr Traumberuf dabei ist. Sehen Sie am besten hier gleich selbst nach.
Autor: CH Media