07.01.2021
Arbeitsleben
In den Aargauer Unternehmen schlummert ein hohes kreatives Potenzial. Rund 1700 innovative Projekte hat das Programm Hightech Aargau bisher gefördert. Damit trägt der Wirtschaftskanton viel dazu bei, dass die Schweiz Innovationsweltmeisterin ist.
Rund 700 Aargauer Unternehmen haben in den letzten acht Jahren die Dienstleistungen des Hightech Zentrums Aargau in Anspruch genommen. Hightech Aargau ist das kantonale Programm zur Innovationsförderung für die hiesigen KMU. Das Dienstleistungszentrum in Brugg unterstützt Unternehmen jeder Grösse in Technologiefragen, bei Innovationsprojekten, bei Fragen zu Patentwesen und Normen oder bei der Akquisition von Fördermitteln und es vermittelt Kontakte zu Spezialisten in Forschung und Industrie.
1700 Projekte zur Verbesserung von Produkten und Prozessen seien seit 2012 realisiert worden, schreibt der Aargauer Regierungsrat in seiner im Oktober gestarteten Anhörung zu einer unbefristeten Weiterführung des Programms ab 2023 bei Parteien und Verbänden. Der Beratungs- und Vermittlungsbedarf werde – unter anderem wegen der Digitalisierung – eher zu- als abnehmen, begründet die Regierung ihren Antrag auf eine jährliche Finanzierung von 4,39 Mio. Franken.
Auf der Website des Hightech Zentrums sind Dutzende innovative Referenz-Projekte von aargauischen Unternehmen gelistet. Sie lassen sich nach Schwerpunkten sortieren. Die neusten Beispiele (Stand Dezember 2020):
Im Aargau scheint es also von Daniel Düsentriebs nur so zu wimmeln. Und das Hightech Zentrum hilft ihnen, ihre Ideen umzusetzen, indem es etwa Abklärungen über geistiges Eigentum macht und Kontakte zu Forschungseinrichtungen sowie Produktionspartnern herstellt.
Apropos geistiges Eigentum: Die Weltorganisation für Geistiges Eigentum ist Mitherausgeberin des jährlich publizierten Global Innovation Index (GII) für 130 Länder. Die Schweiz führt den GII seit zehn Jahren weltweit an! Gemessen werden Innovationsinput (die Voraussetzungen für Innovation wie Investitionen, Bildungsqualität, Fachkräfte, Regulierungsumfeld, Infrastruktur) und Innovationsoutput (entstandene Neukreationen, z.B. Patentanmeldungen und wissenschaftliche Veröffentlichungen). Hier geht’s zur zusammenfassenden Auswertung 2020 für die Schweiz (in Englisch).
Der Aargau als eine der grössten Wirtschaftsregionen der Schweiz (neben Zürich, Bern, Waadt und Genf) trägt zu diesem Innovationserfolg bei. Die Export- und Standortförderungsorganisation Swiss Global Enterprise (S-GE) weist darauf hin, dass im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt im Aargau doppelt so viele Arbeitnehmende in Forschung und Entwicklung tätig sind. Dank der zentralen Lage des Kantons hätten Unternehmen einfachen Zugang zu Fachkräften. Die gute Erreichbarkeit und die Verfügbarkeit von gut Qualifizierten schlagen sich – neben einer moderaten Steuerbelastung – positiv im Standortqualitätsindikator der Credit Suisse nieder, wo der Aargau seit Jahren einen der vordersten Plätze belegt. So macht der Aargau regelmässig positive Innovationsschlagzeilen:
Ein weiterer Innovationstreiber im Kanton Aargau ist der Park Innovaare in Villigen, der bis Ende 2023 fertiggebaut sein wird. Auf dem neuen Campus sollen Innovateure aus Grossunternehmen sowie Start-ups und KMU mit Forschungsinstitutionen – das PSI als Hauptmieterin des Park Innovaare liegt gleich nebenan – in Verbindung gebracht werden. Auch der Campus-Bau selbst ist ganz schön innovativ unterwegs: 95 Prozent des Wärmebedarfs werden durch die Abwärme aus der Kälteerzeugung gewonnen. Die Kältemaschinen ihrerseits nutzen Aarewasser als Energiequelle. Mit dem Ertrag aus der Fotovoltaikanlage auf dem Dach und an der Fassade könnte der Energiebedarf von 185 Haushalten gedeckt werden.
Schliesslich sieht man auch anhand von Wettbewerben wie der Swiss Innovation Challenge der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, dem Swiss Industry 4.0 Award der gleichnamigen Tagung in Baden oder dem Aargauer Unternehmenspreis von Aargauischem Gewerbeverband und Aargauischer Kantonalbank, wie innovativ die Aargauer Wirtschaft ist. Und im Schatten des Rampenlichts, in dem die ausgezeichneten und geförderten Firmen stehen, gedeiht noch viel mehr Innovation: Der Kanton Aargau zählt nicht weniger als 40'000 Unternehmen.
Autor: CH Media