21.10.2021

Nachhaltigkeit im Hinterkopf – in allen Lebensbereichen

Arbeitsleben

Nachhaltigkeit ist zu einem festen Teil unseres Wertesystem geworden. Der Megatrend durchdringt alle Lebensbereiche und führt dazu, dass sich auch Unternehmen immer stärker mit dem Thema auseinandersetzen müssen.

Der Duden definiert das Wort Nachhaltigkeit in Bezug auf die Ökologie wie folgt: «Ein Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann». Nachhaltigkeit beschränkt sich heute jedoch längst nicht mehr auf die Ökologie. Sie durchdringt all unsere Lebensbereiche. Banken werben für nachhaltige Investitionen, wir wollen unsere Mobilität nachhaltig gestalten (nachhaltige Mobilität), wir ernähren uns bewusst (Food Trends im Wandel), achten bei der Kleidung auf die Herkunft usw. Das deutsche Zukunftsinstitut schreibt über diesen Megatrend: «Ob Kaufentscheidungen, gesellschaftliche Handlungsmoral oder Unternehmensstrategien: Der Megatrend Neo-Ökologie etabliert ein neues Werte-Set, das in jeden Bereich unseres Alltags hineinreicht. Das Nachhaltigkeitsparadigma reprogrammiert die Codes der globalen Gesellschaft, der Kultur und der Politik – und richtet unternehmerisches Handeln sowie das gesamte Wirtschaftssystem fundamental neu aus.»

Nachhaltigkeit heisst nicht «immer weniger»

Das Zukunftsinstitut stellt vier Thesen auf:

1. Der Mensch reintegriert sich in das Ökosystem Erde.

2. Nachhaltigkeit bedeutet klüger, nicht weniger.

3. Das Wirtschaftssystem wird zum Wertesystem.

4. Die Generation Global schafft eine nachhaltige Welt.

Doch was bedeuten diese vier Thesen? Der Klimawandel beschäftigt die ganze Menschheit. Eine Pandemie wie Corona zeigt die Grenzen auf, die uns gesetzt sind. Der Mensch erkennt, dass er nicht alles unter Kontrolle hat. Er ist nicht der Zerstörer der Welt, kann aber auch nicht Retter sein. Ein Umdenken findet statt. Der Mensch stellt sich nicht über alles, sondern sieht sich als Teil des Ökosystems.

Die Ressourcen werden knapp, Konsum wird kritisch angesehen. Dabei geht der Trend aber nicht zwingend in Richtung «immer weniger». Strömungen wie der Minimalismus – in der Schweiz zum Beispiel vertreten durch Cédric Waldburger, der in einem SRF-Dok-Film von seinem Leben erzählt – werden kaum mehrheitsfähig werden. Dafür spielt die technologische Entwicklung eine grosse Rolle: Green Tech will die heutigen Herausforderungen anpacken, ohne im Widerspruch zur Natur zu stehen.

Immer stärker wird das Wirtschaftssystem zum Wertesystem. Ein «Weiter wie bisher» ist nach der Corona-Krise für viele undenkbar. Statt auf Wachstum und Maximierung von Profit setzen immer mehr Unternehmen auf Nachhaltigkeit und das Gemeinwohl. So entstehen neue Unternehmen wie zum Beispiel das Aargauer Start-up one11. Es bringt Menschen zusammen, indem es Betreiber*innen von Infrastrukturen wie Hotels oder Altersheimen dabei unterstützt, zum Zentrum einer Community zu werden. Der nachhaltige Gedanke dabei: Es wird auf Ressourcen aufgebaut, die bereits vorhanden sind. Und es werden die grossen Fragen angegangen wie: Wie gehen wir mit der Überalterung um? Was tun wir gegen die Vereinsamung? Wie sehen zukünftige Wohnmodelle aus? Die erste Community, die in Betrieb ist, hat ihr Zentrum in Rombach bei Aarau und heisst Tannebächli. Weitere Communities sind im Aufbau.

Die vierte These geht davon aus, dass die neuen Generationen mit einem neuen Mindset unterwegs sein werden. Sie haben eine gerechtere Wirtschaft und Gesellschaft zum Ziel – und die Sinnfrage steht im Zentrum.

Was bedeutet diese Entwicklung für Unternehmen?

Unternehmen stellen sich je länger, je mehr die Frage: Wie können wir nachhaltiger werden? Und warum wollen wir dies? Ist Nachhaltigkeit ausschliesslich förderlich für unser Image, oder steckt mehr dahinter? Eine Studie der Credit Suisse stellt fest: «Viele Unternehmer haben die Notwendigkeit eines nachhaltigeren Handelns erkannt und sehen darin einen potenziellen Erfolgsfaktor für ihr KMU.» Dabei sei es wichtig, sich frühzeitig zu positionieren und auf Änderungen des Marktumfelds zu reagieren. Wer vorbereitet sei, so die Studie, könne rascher künftige gesetzliche Vorschriften erfüllen und so potenzielle Wettbewerbsvorteile generieren.

Unternehmen, die erfolgreich sein wollen, werden sich also in Zukunft dem Megatrend Nachhaltigkeit nicht entziehen können. In der Studie finden sie dann auch konkrete Handlungsempfehlungen in verschiedenen Bereichen. Sie reichen von ökologischem Produktedesign (verbesserte Rezyklierbarkeit) über den nachhaltigen Einkauf (regionale Produkte, Fairtrade-Produkte) bis zur Reduktion des Material- und Ressourcenverbrauchs (Verwendung intelligenter Heizsysteme oder Sharing Economy).

Und die Unternehmen werden für ihre Bemühungen belohnt werden. Die Studie zeigt an konkreten Beispielen, wie sich KMU neu ausrichten und mit der neuen Ausrichtung erfolgreich sind. In der Studie heisst es dazu: «Denn die Entwicklung nachhaltiger Prozesse und Produkte wird belohnt – und zwar auch von der Konsumentenseite: Kunden werden umweltbewusster und verlangen zunehmend nachhaltig produzierte Produkte. Wer hier ein entsprechendes Angebot liefern kann, ist klar im Vorteil.»

Weitere Stories

Zuzugshoch im Aargau – Wohnen und arbeiten, wo Lebensqualität zu Hause ist

Story

04.02.2025

Arbeitsleben

Zuzugshoch im Aargau – Wohnen und arbeiten, wo Lebensqualität zu Hause ist

Der Aargau zieht immer mehr Menschen an – vor allem aus dem Raum Zürich. Neben attraktiven Wohnlagen punktet der Kanton mit einer perfekten Balance aus Natur, Urbanität und guter Erreichbarkeit. Doch nicht nur als Wohn-, sondern auch als Arbeitsstandort überzeugt der Aargau mit spannenden Möglichkeiten.

WLA 'Benefits' Workshop und Erfahrungsaustausch

Story

05.03.2024

Arbeitsleben

WLA 'Benefits' Workshop und Erfahrungsaustausch

Nach einigen Work Live Aargau Workshops zum Thema 'Mitarbeitende finden' erhielten unsere Mitgliedsunternehmen am 22. Februar im Kongresszentrum Trafo in Baden die Möglichkeit, sich nun auch zum Thema 'Mitarbeitende binden' auszutauschen. Benefits können dabei helfen, als Arbeitgebender noch attraktiver zu werden. Durch die Kombination von interessanten Inputreferaten und dem Austausch in der WLA-Community kamen spannende und aufschlussreiche Ergebnisse zustande.

Effektive Mittagspause - Sport für mehr Energie und Fokus im Job

Story

11.09.2024

Arbeitsleben

Effektive Mittagspause - Sport für mehr Energie und Fokus im Job

Regelmässige körperliche Aktivität während der Mittagspause kann nachweislich positive Effekte auf die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden von Arbeitnehmern haben. Bereits kurze Bewegungseinheiten von 20 bis 30 Minuten reichen aus, um den Kreislauf anzuregen, die Sauerstoffversorgung des Gehirns zu verbessern und Stresshormone wie Cortisol abzubauen. Dies führt zu einer spürbaren Steigerung der Energie und der kognitiven Leistungsfähigkeit, insbesondere in der zweiten Hälfte des Arbeitstages.

Top Arbeitgeber mit Spannung und Weitblick: Jost Elektro AG

Story

10.01.2025

Unternehmen

Top Arbeitgeber mit Spannung und Weitblick: Jost Elektro AG

Mit sechs Standorten im Aargau und einem klaren Fokus auf Innovation und Nachhaltigkeit ist die Jost Elektro AG ein führendes Elektrounternehmen – und ein Ort, an dem Fachkräfte und Lernende ihre Zukunft gestalten können.