Das Wandern ist nicht nur des Müllers Lust, sondern auch des Schreibtischtäters, der Postbotin, des Angestellten und der Selbstständigen. Besonders in Zeiten von Corona zieht es die Menschen hinaus in die Natur, um sich zu bewegen und den Kopf auszulüften. Wandernd über dem Nebelmeer im schönen Aargau gelingt dies besonders gut.
Die Wanderung auf einem Aargauer Teilstück des Jurahöhenweges führt am Herzberg, Haus für Bildung und Begegnung, vorbei über die Wasserflue bis zur Höhenklinik Barmelweid. Auf dem Wasserflue-Gipfel sollte wegen der prächtigen Rundsicht unbedingt Rast gemacht werden. Für die 12 Kilometer lange Strecke brauchen Wander*innen rund 3 ¾ Stunden (Aufstieg: 453, Abstieg: 303 Höhenmeter). Ausgangspunkt ist die Passhöhe Staffelegg, die mit dem Postauto ab Aarau oder Frick erreichbar ist. Am Ziel, der Barmelweid, kann der Bus über Salhöhe und Erlinsbach zurück nach Aarau bestiegen werden.
Grandiose Aussicht in das Schenkenbergertal, über den Faltenjura und Rebberge verspricht diese vielseitige Wanderung auf der ersten Jurakette. Sie führt vom Schloss Wildegg über den Veltheimerberg bis auf die Gisliflue. Für den steilen Aufstieg zum Gratweg ist griffiges Schuhwerk unerlässlich. Besonders schön ist die Wanderung an einem Nebeltag, wenn nur die Bergrücken und Gipfel aus dem Meer aufragen. Nach dem Abstieg zum Gatter kann nach Thalheim, Rupperswil, Biberstein oder Küttingen abgezweigt werden. Oder nach einer weiteren Wegstunde ist die Staffelegg erreicht – mit Busverbindungen nach Aarau und Frick. Für die 12,6 Kilometer braucht man etwa 3 ½ Stunden (Aufstieg: 441, Abstieg: 175 Höhenmeter).
Den Höhenzug Heitersberg erreicht man ab Baden über ein romantisches Wegstück zum Tüfels-Chäller und weiter zur Wegspinne Spittelau. Hier könnte nach Dättwil und Fislisbach abgezweigt werden, wer aber dem Wanderweg zur Geländekante vom Rüsler folgt, geniesst den Ausblick bis ins Limmattal und zu den Lägern. Auf der Heitersberghöhe führen parallel zwei Wanderrouten weiter: Die östliche entzückt mit Aussicht Richtung Zürich-Üetliberg, die westliche mit Blick auf Reusstal, Lindenberg und Jura. Die Route führt über Widenhau und die Heitersberghöhe zum Hasenberg hinunter nach Widen, vorbei am schmucken Girenseeli bis zum Bahnhof der sehenswürdigen mittelalterlichen Kleinstadt Bremgarten (Strecke: 20 Kilometer, Dauer: 5 ½ Stunden, Aufstieg: 463, Abstieg: 452 Höhenmeter).
Auf dieser vielseitigen Tageswanderung vom Wasserschloss Hallwyl über den Lindenberg zum Horben entzücken der Hallwilersee, eine römische Villa mit Gutshof aus dem 1. Jh. n. Chr., zahlreiche Kirchen und ein Abstecher nach Bettwil, der höchstgelegenen Gemeinde im Aargau. Begleitet werden Wander*innen auf den 21,5 Kilometern, für die man rund 6 Stunden braucht, von einer einmaligen Aussicht in die Zentralalpen (Aufstieg: 511, Abstieg: 130 Höhenmeter). Für die Anreise ab Bahnhof Boniswil-Seengen müssen ½ Stunde respektive 1 ¼ Stunden für die Abstiege nach Brenzenschwil oder Kleinwangen hinzugerechnet werden.
Die Homberg Hochwacht, auch «Aargauer Rigi» genannt, gilt als wohl bekanntester Aussichtspunkt des Aargauer Mittellands. Ab der Haltestelle Reinach Nord führt der Weg zum Ortsteil Holenweg, wo der südliche Aufstieg zum Höhenzug beginnt. Oben angelangt, entzückt dieser mit einem wunderbaren Ausblick auf den Hallwiler- und Baldeggersee ebenso wie auf den Alpenkranz vom Säntis über die Zentralschweiz bis ins Berner Oberland. Der Abstieg führt von der Geissflue über den Bözberg nach Dürrenäsch (Bushaltestelle), weiter zum Siben Zwingstein und über den Breitenberg zum Bahnhof Gränichen. Für die 18.8 Kilometer braucht man ca. 5 ½ Stunden (Aufstieg: 477, Abstieg: 583 Höhenmeter).
Autorin: Aargau Tourismus | RW